Marcy HellBrishni Brashni |
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HANGAR I | Samstag 10:00 - 11:00 Uhr |
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Wir schreiben das Jahr 1992,die Wende lag gerade mal 36 Monate zurück...Es war ein kleiner Club in irgendeinem Gebäude auf dem Uni-Gelände in Magdeburg. Dies sollte meine erste Techno-Party werden. Es waren bis jetzt nur wenige Leute da. War ja auch erst um 22 Uhr, noch früh am Abend. Leichte Nebelschwaden zogen durch den Raum. Außer den notwendigen Lampen an der Bar und einem Strobo wurde an der Beleuchtung gespart. Hinter einigen Nebelwänden erkannte ich im ständigen Zucken des Lichtes eine Person die an den Plattenspielern hantierte. Er lies keine Pause zwischen den Liedern, er nahm nicht einmal ein Mikrofon in die Hand um einen Song anzusagen. Wow dachte ich... Nach einer kleinen Weile war der Club brechend voll. Aus einer Nebelmaschine links neben dem DJ-Pult schoss plötzlich eine nicht enden wollende Wolke und füllte die Location völlig aus. Was vorher noch zu erkennen war, nämlich die vor einem liegenden 5 Meter waren jetzt eine von Nebel geschwängerte und von Licht zuckende graue Wand, durch die man nur die Silhouetten tanzender Menschen sah. Hören konnte man sie trotz der hämmernden Bässe die ganze Zeit. Denn jedes Mal wenn der DJ eine neue Übergang mixte schrie, tobte und grölte die Masse immer lauter, ich bekam eine Gänsehaut hintereinander... Mir kam es so vor, als ob das die Leute dort damals auch erwarteten. Das jeder neue Track, das Mixing des DJs, ein Vocal - Part, oder ein Break sie zu einem weiterem Ausbruch ihrer Gefühle und Empfindungen brachte. Das sie für ein paar Stunden einfach all ihre Probleme oder Sorgen vergessen und sie sich einfach der Musik und ihren Empfindungen hingeben konnten.Ich erkannte, das der DJ es also in der Hand hatte diesen Menschen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Wie war es möglich mit zwei Plattenspielern, einem Mischpult und ein paar Schallplatten die Menschen so zum ausrasten zu bringen?! Das beeindruckte mich sehr stark.Nach einigen durchgetanzten Stunden und Hunderten lautstarken Emotionsausbrüchen, bemerkte ich, das keiner der dort Anwesenden nur zum rumsitzen oder cool Aussehen da war. Nein, die Menschen waren nur aus einem einzigen Grund dort. Die Party.Inzwischen hatten sich die Partygäste in eine einzige tanzende Masse verwandelt. Wir tanzten und feierten gemeinsam noch bis zum spätem Nachmittag. Beim Verlassen des Clubs sah ich vielen Leuten an das sie alles gegeben hatten, sie aber absolut glücklich waren, dieses erlebt zu haben. Durch dieses Erlebnis im Frühjahr 1992 wurde meine Liebe für die elektronische Musik entfacht. | |
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